"Dr zerbroch'ne Krug" (von Heinrich von Kleist)

Vor einem kleinen Dorfgericht irgendwo im Schwäbischen kommt eine illustre Gemeinschaft zusammen. Frau Marthe Rull beschuldigt den jungen Bauernsohn Ruprecht, einen ihr wertvollen Krug zerbrochen zu haben. Angeblich beim nächtlichen Tête-à-tête mit ihrer Tochter Eve. Doch Dorfrichter Adam nimmt es mit der Wahrheitsfindung nicht so genau. Eine schlimme Wunde plagt ihn. Zu allem Übel sieht ihm auch noch sein Vorgesetzter, Gerichtsrat Walter, während einer Inspektion auf die Finger – und wundert sich über Adams nachlässige Prozessführung. Der beklagte Ruprecht hat es schwer, sich gegen den voreingenommenen Richter und die zornige Klägerin zu verteidigen. Wer hat nur die Zeugin Eve so unter Druck gesetzt? Heißt vor diesem Gericht „Recht haben“ auch wirklich „Recht bekommen“?
Heinrich von Kleists Klassiker aus dem Jahre 1806 ist zeitlos. Streit um Bagatellen, Amtsmissbrauch, Vertuschungen – über all dem schwebt der Wunsch nach Gerechtigkeit. Die Rems-Murr-Bühne hat diese Komödie bereits 1994 aufgeführt und präsentiert das Stück in einer neuen Inszenierung als schwäbische Fassung.